Unser sanfter Beikoststart – Wie wir mit Intuition, Vertrauen und Liebe eine Abendroutine entwickelt haben

Beikoststart, Babyschlaf und elterliche Intuition – unser Weg mit dem kleinen Panda.
Inhaltsverzeichnis
- Warum wir nicht sofort mit Beikost gestartet haben
- Die Angst vor dem Verschlucken – mein größter Begleiter
- Brei? Nicht mit ihm – Warum unser Baby lieber vom Teller klaut
- Baby-led Weaning: Entdecken, Matschen, Mitessen
- Was wir bei der Beikost geben – und was nicht
- Unsere Abendroutine – zwischen Essen, Kuscheln und Vertrauen
- Wie sich das auf den Babyschlaf ausgewirkt hat
- Was ich anderen Mamas mitgeben möchte
- Fazit: Du darfst deinem Bauchgefühl vertrauen
1. Warum wir nicht sofort mit Beikost gestartet haben
Bei der U4 kam sie: die Empfehlung der Kinderärztin, mit der Beikost zu beginnen. Ich erinnere mich noch gut – ich saß da, mit meinem kleinen Panda auf dem Schoß, und fragte mich: Ist er wirklich schon bereit?
Denn auch wenn die Ärztin das Go gegeben hatte – er zeigte noch nicht die sogenannten Reifezeichen. Er konnte noch nicht stabil sitzen, der Zungenstoßreflex war noch deutlich zu beobachten, und das Interesse am Essen war eher sporadisch.
Ich war hin- und hergerissen. Einerseits wollte ich nichts „versäumen“, andererseits fühlte ich, dass er noch nicht so weit war. Und eine Stimme in mir flüsterte ständig: Was, wenn er sich verschluckt?
2. Die Angst vor dem Verschlucken – mein größter Begleiter
Das Thema Verschlucken ist wohl eine der größten Ängste vieler Eltern beim Beikoststart – meine war es definitiv.
Ich sah ihn an, diesen kleinen Menschen mit seinem zarten Körper – und die Vorstellung, dass er sich ernsthaft verschlucken könnte, ließ mich manchmal nachts wach liegen.
Trotzdem beobachtete ich ihn aufmerksam. Er begann irgendwann damit, mir kleine Stücke Banane zu stibitzen. Sie war weich, matschig, und ich bemerkte: Er zerdrückt sie mit der Zunge. Er kann das.
Und doch: Weintrauben, Blaubeeren – das kam für mich nicht infrage. Wenn überhaupt, dann nur geviertelt. Und viel später. Ich war vorsichtig, aber ich begann auch, ihm zu vertrauen.
3. Brei? Nicht mit ihm – Warum unser Baby lieber vom Teller klaut
Meine Schwiegereltern wollten uns helfen – und kamen regelmäßig mit Babybrei aus dem Supermarkt vorbei. Karotte, Pastinake, Birne – in allen Variationen. Doch der kleine Panda? Sah sie an, verzog das Gesicht – und drehte den Kopf weg.
Was er dagegen liebte: mein Essen. Das, was ich auf dem Teller hatte. Ob es ein Stück Kartoffel war, etwas gedünstetes Gemüse oder ein Krümel Brot – das wollte er.
Heute weiß ich: Das ist genau der Gedanke hinter Baby-led Weaning (BLW) – das Baby isst selbstbestimmt, was es möchte (natürlich angepasst und sicher). Und das hat für uns von Anfang an besser funktioniert als jeder Breilöffel.
4. Baby-led Weaning: Entdecken, Matschen, Mitessen
Unsere Beikostreise ist bunt, kreativ – und manchmal auch ziemlich chaotisch. Und das ist vollkommen okay.
Der kleine Panda isst das, was ich auch esse – in kindgerechter Form. Er darf matschen, mit den Fingern essen, ausprobieren und schmecken. Ich gebe ihm bewusst Lebensmittel, die weich, leicht zu zerdrücken und frei von Zucker und Salz sind.
Wir haben keinen strikten Plan. Es gibt keine festen Essensmengen. Für uns ist Beikost: entdecken, erleben, genießen.
Und das Spannendste: Seine Hauptmahlzeit ist weiterhin Muttermilch. Ich stille ihn nach Bedarf – und das funktioniert wunderbar.
5. Was wir bei der Beikost geben – und was nicht
Was es bei uns gibt:
- Gekochte Süßkartoffel
- Reife Avocado
- Weichgekochte Kartoffel
- Reife Banane
- Nudeln (weich gekocht)
- Weiches Brot mit Aufstrich (z. B. Mandelmus oder Hummus)
Was wir vermeiden:
- zu viel Salz und Zucker
- Wurst und stark verarbeitete Lebensmittel
- Ganze Nüsse, Trauben oder Beeren (nur zerkleinert)
- Honig (wegen Botulismusgefahr)
- Rohe Lebensmittel (Fleisch, Ei, Fisch)
Tipp: Wir orientieren uns an den Empfehlungen der WHO und DGE – und kombinieren sie mit unserem Bauchgefühl.
6. Unsere Abendroutine – zwischen Essen, Kuscheln und Vertrauen
Unsere Tage sind oft trubelig. Aber der Abend – der gehört uns. Er ist fest verankert und schenkt dem kleinen Panda Sicherheit.
Unsere Abendroutine:
- 17:30 Uhr: Wir bereiten gemeinsam das Abendessen zu. Er darf zuschauen, anfassen, naschen.
- 18:00 Uhr: Gemeinsames Essen am Familientisch. Kein Zwang, nur Genuss.
- 18:30 Uhr: Baden & Zähne putzen – ein kleiner, liebevoller Übergang.
- Danach spielt er noch mit Papa – und ich räume auf (meist voller Brei-Flecken und Matschehände).
- 19:00 Uhr: Stillen, ein Lied, ein paar liebevolle Worte – und er schläft friedlich ein.
Diese Routine hat uns nicht nur Struktur gegeben – sondern auch seinen Schlaf enorm verbessert.
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7. Wie sich das auf den Babyschlaf ausgewirkt hat
Seit wir gemeinsam essen, bemerke ich eine Veränderung. Er schläft ruhiger, tiefer – und scheint ausgeglichener.
Natürlich gibt es Nächte, in denen alles anders ist – das ist normal. Aber unser festes Abendritual und das Gefühl, „mitessen zu dürfen“, geben ihm offenbar das, was er braucht: Nähe, Sicherheit und Sättigung.
Wichtiger Hinweis: Kein Baby schläft „durch“, nur weil es Beikost bekommt. Aber Rituale helfen – uns allen.
8. Was ich anderen Mamas mitgeben möchte
Du musst keinen fixen Beikostplan verfolgen. Du darfst deinem Gefühl vertrauen. Wenn dein Kind lieber mit den Fingern isst als vom Löffel – dann lass es matschen.
Es gibt nicht den einen richtigen Weg. Es gibt euren Weg.
5 Tipps für einen stressfreien Beikoststart:
- Reifezeichen beachten – nicht die Uhr.
- Sich über BLW informieren – und es als Option sehen.
- Immer dabeibleiben beim Essen – Sicherheit geht vor.
- Spaß und Neugier zulassen – Essen ist kein Wettkampf.
- Kein Druck – weder für dich noch für dein Baby.
9. Fazit: Du darfst deinem Bauchgefühl vertrauen
Beikoststart und Babyschlaf gehören zu den großen Themen im ersten Lebensjahr. Es wird viel darüber gesprochen – und oft auch viel verunsichert.
Was ich heute weiß: Der kleine Panda zeigt mir, was er braucht. Ich muss nur lernen, genau hinzuhören. Und wenn ich doch mal unsicher bin – ist das völlig okay.
Ich bin keine Expertin – aber ich bin seine Mama. Und das reicht.
