Barfuß oder Schuhe – Was ist besser für mein Kind?
Warum mein kleiner Panda am liebsten mit nackten Füssen läuft – und ich das (meistens) einfach zulasse

Mein barfüßiger kleiner Panda
Es gibt Dinge, die liebt mein Sohn von ganzem Herzen:
Sand, Rasen, Wasser – und barfuß laufen.
Er liebt es, den Boden zu spüren, über Kieselsteine zu tapsen, im Matsch zu patschen oder über warmen Asphalt zu flitzen. Und ich? Ich lasse ihn gewähren – meistens. Denn ich sehe, wie glücklich und frei er sich dabei fühlt.
Aber wie so oft im Elternsein kommt die Frage auf:
Ist das überhaupt gut für ihn? Oder braucht er doch „richtige“ Schuhe?
Die Diskussion entzündet sich regelmäßig – vor allem, wenn die Schwiegereltern dabei sind.
„Das kannst du doch nicht machen!“ heißt es dann.
„Der braucht doch Schuhe!“
Und ich bin hin- und hergerissen:
Vertraue ich meinem Bauchgefühl – oder den Stimmen von außen?
Warum Kinder so gerne barfuß laufen
1. Weil es natürlich ist
Babys und Kleinkinder kommen barfuß auf die Welt.
Ihre Füße sind weich, biegsam und voller Rezeptoren, die Reize aufnehmen. Das laufen ist ihre natürliche Fortbewegung, mit der sie die Welt entdecken.
Im Gegensatz zu Erwachsenen haben Kinderfüße noch keine fest ausgebildeten Fußgewölbe – die entwickeln sich erst mit der Zeit. Und genau dadurch trainieren Kinder diese Strukturen spielerisch.
2. Weil es Spaß macht
Mein Sohn strahlt, wenn seine nackten Füße den Boden berühren.
Egal ob Sandstrand, Rasen oder Holzfußboden – seine kleinen Zehen bewegen sich, greifen, spüren.
Das ist für ihn nicht nur Freiheit, sondern auch ein Sinneserlebnis.
3. Weil Schuhe oft stören
Er hasst Schuhe. Punkt.
Er versucht, sie auszuziehen – mit den Füßen, mit den Händen, mit allen Mitteln.
Und ganz ehrlich? Ich kann’s verstehen. Viele Kinderschuhe sind:
- zu steif
- zu eng
- zu schwer
- oder schlichtweg unbequem
Kein Wunder also, dass er sie loswerden will.
Das ewige Socken-Thema – friert mein Baby jetzt wirklich?
Was sagt die Wissenschaft zum Thema Barfuß laufen bei Kindern?
Es fördert die Entwicklung
Studien zeigen: Kinder, die häufig barfuß laufen, haben:
- bessere Balance
- stärkere Fußmuskulatur
- weniger Fehlstellungen
- ein ausgeprägteres Körpergefühl
Gerade im Wachstum sind das entscheidende Vorteile.
Schuhe können Entwicklung behindern
Zu enge, zu harte oder unpassende Schuhe können die natürliche Entwicklung des Fußes einschränken.
Es drohen langfristig:
- Plattfüße
- Knickfüße
- Gangbildveränderungen
- Fehlhaltungen
Und das alles – obwohl Eltern doch eigentlich nur „gut schützen“ wollen.
Wann ist es gefährlich?
Natürlich gibt es auch Grenzen.
Ich achte sehr genau darauf, wo mein Sohn barfuß läuft.
Gefahrenzonen sind z. B.:
- Glasscherben
- Dornen
- Metallstücke
- Hundekot
- extreme Hitze auf dem Asphalt
Deshalb gilt bei uns: Ohne Schuhe laufen ja – aber achtsam.
Ich gehe meist ein paar Schritte voraus und schaue, ob der Weg sicher ist.
Barfußlaufen soll Spaß machen – und nicht mit Verletzungen enden.
Was sagen Ärzte und Experten?
Viele Kinderärzte und Orthopäden bestätigen:
So oft wie möglich barfuß!
Denn dadurch trainieren Kinder ihre:
- Motorik
- Fußmuskulatur
- Haltung
- Konzentration
Auch Kinder, die drinnen barfuß laufen, profitieren. Parkett, Teppich oder Fliesen bieten abwechslungsreiche Reize.
Wann sind Schuhe wichtig?
Bei Kälte, grobem Schotter, langen Strecken oder wenn Barfußlaufen durch Umwelteinflüsse nicht sicher ist.
Barfußschuhe – eine gute Alternative?
Wir haben extra Barfußschuhe gekauft.
Natürlich vorher ausgemessen, anprobiert, begutachtet.
Sie sind:
- ultraflach
- flexibel
- mit breiter Zehenbox
- ohne Sprengung oder feste Einlagen
Aber mein Sohn?
Fand sie nur wenig besser als normale Schuhe.
Vielleicht war’s der Gedanke: Wenn schon „fast barfuß“, dann richtig!
Trotzdem finde ich Barfußschuhe sinnvoll – vor allem im Winter oder in unübersichtlichem Gelände. Sie schützen, ohne einzuschränken.
Was sagt mein Umfeld dazu?
Meine Schwiegereltern:
„Nackte Füsse? Auf dem Asphalt? Um Gottes Willen! Er wird krank!“ 
„Du kannst ihn doch nicht ohne Schuhe lassen – das gehört sich nicht!“
„Er kann sich dabei verletzten und die Füsse sind schon schwarz“
Ich verstehe ihre Sorge.
Früher galt: Ohne Schuhe = unvernünftig.
Und kalte Füße = Erkältung.
Aber: Eine Erkältung entsteht durch Viren, nicht durch nackte Füße.
Klar, bei kaltem Wetter gibt’s bei uns auch Schuhe. Aber im Sommer? Warum nicht mal nackt durch den Garten flitzen?
Mein Mann:
Er lässt mich machen. Er steht sogar dahinter.
Manchmal fragt er: „Wo sind eigentlich die Schuhe?“
Aber er sieht auch: Unser Sohn ist glücklich – und gesund.
Zwischen Intuition und Verantwortung
Ich bin hin- und hergerissen.
Zwischen dem Wunsch, meinem Kind Natürlichkeit zu erlauben – und der Verantwortung, ihn zu schützen.
Was ist, wenn er sich doch mal verletzt?
Was, wenn ich falsch liege?
Was, wenn es später Folgen hat?
Aber dann sehe ich ihn – wie er lacht, rennt, steht, springt.
Und ich spüre: Das ist richtig.
Meine persönliche Entscheidung: So machen wir es jetzt
Ich habe für uns entschieden:
So oft wie möglich barfuß – so oft wie nötig Schuhe.
Nackte Füsse :
- Im Haus
- Im Garten
- Auf dem Spielplatz (wenn sicher)
- Im Sand
- Auf dem Rasen
- Am See
Schuhe:
- Bei Kälte
- In der Stadt
- Auf unübersichtlichem Untergrund
- Beim Radfahren oder Laufrad
Und: Wenn jemand meckert – lächle ich höflich.
Denn ich weiß: Ich folge meinem Gefühl. Und das hat bisher gut funktioniert.
Tipps für Eltern, die ihr Kind öfter mit nackten Füssen laufen lassen möchten
- Langsam herantasten – nicht sofort stundenlang auf Asphalt
- Wege vorher prüfen – Scherben, Müll, Dornen vermeiden
- Drinnen starten – z. B. auf Korkboden oder Teppich
- Barfußschuhe nutzen, wenn nötig – z. B. auf Reisen oder in der Stadt
- Auf die Reaktionen des Kindes achten – ist es kalt? unangenehm?
- Selbst barfuß mitlaufen – Vorbildwirkung!
Fazit: Vertrauen statt Perfektion
Ich bin keine Fußexpertin.
Ich bin Mama.
Und ich habe gelernt, auf mein Gefühl zu hören – und auf das, was mein Sohn mir zeigt.
Barfuß laufen ist für ihn kein Verzicht – sondern ein Gewinn.
Für seine Füße. Für sein Körpergefühl. Für seine Freiheit.
Und wenn er später einmal Schuhe trägt – dann hoffentlich nicht, weil man „das eben so macht“,
sondern weil sie passen, bequem sind und ihn nicht einschränken.
Bis dahin heißt es bei uns:
Schuhe? Nur, wenn’s sein muss. Barfuß? So oft wie möglich.
Noch Fragen? Hier die häufigsten im Überblick
Ist barfuß laufen gefährlich für Kinder?
Nein – solange der Untergrund sicher ist, ist Barfußlaufen sogar gesund.
Ab wann dürfen Kinder barfuß laufen?
Sobald sie sich selbstständig bewegen – auch schon krabbelnd oder tapsend.
Welche Schuhe sind die besten für Kleinkinder?
Barfußschuhe mit flexibler Sohle, breitem Zehenbereich und ohne Absatz.
Wie oft sollte mein Kind barfuß laufen?
So oft wie möglich – drinnen wie draußen, wenn es das Wetter und der Untergrund erlauben.
https://www.eltern.de/kleinkind/barfuss-laufen–wie-gesund-ist-das-fuer-mein-kind–13165552.html
